Dienstag 19st, Kann 12:14:17 Pm

Aurelie3dubois |
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30 jaar vrouw, Ziegenhörner |
Bochum, Germany |
Tamil(Basic), japanisch(Anlasser), Hindi(Gut) |
Archäologe, Banker |
ID: 8613472857 |
Freunde: GallantFew |
Profil | |
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Sex | Frau |
Kinder | 2 |
Höhe | 169 cm |
Status | Verheiratet |
Bildung | Höhere Bildung |
Rauchen | Nein |
Trinken | Nein |
Kommunikation | |
Name | Maureen |
Profil anzeigen: | 2958 |
Telefon: | +4930922-252-23 |
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Beschreibung:
Trivialpoesie ist der Ausweg aus der gegenwärtigen aaaaa Krise der Poesie Trivialpoesie ist die Poesie des Geistes dieser Zeit Trivialpoesie entspricht als einzige den Forderungen aaaaa radikaler Ästhetik. Jan Faktor gehört zu den Autoren, die sich herkömmlicher Literatur strikt verweigern und ihre Arbeit aus einer konsequenten Anti-Ästhetik heraus entwickeln. Ein-Akter gerieren als Open-End-Bühnenwerk, als Minimal-Plays für zahllose Darsteller — Travestien und Tragic-Comics in einem.
Sein bravouröses Manifest steigert die Selbstbezichtigung des eigenen Berufsstandes ins wahrhaft Monströse — mit einem radikalen Humor, um einer Phase depressiven Zweifels aggressiv zu begegnen. Dabei ist der Autor immer den Meriten und Komplikationen auf der Spur, die ihm unsere Sprache bietet. Oft düpiert er die eigenen Exerzitien durch listige Überlegungen und hinterhältige Fallen: Was ist neu an der jungen Literatur der 80er Jahre?
Der Autor bleibt seinen Gegenständen treu: der literarischen Existenz als Dauerskandal und dem Räderwerk des Sprachgetriebes. Wenn dem so ist, kommt es darauf an, gut schlecht zu schreiben, was Faktor durchaus gelingt. Denn in seinen Manifesten stecken viele Wahrheiten, übertriebene Wahrheiten, wahre Übertreibungen — aber können Wahrheiten überhaupt übertrieben werden? Und was natürlich bei Jan Faktor nicht fehlen darf: Manifeste.
Mit ironischer Distanz werden hier die in der Literatur tätigen und ihre Welt beschrieben. Wegen seines Witzes, seiner Sprachgenauigkeit, seines Nicht-Belehren-Wollens, seiner Vielseitigkeit, ist dieses schön gemachte Bändchen Jan Faktors mit dem so sehr langen Titel zu empfehlen. Seine experimentellen Texte haben einige Beachtung gefunden. Vor allem wohl deshalb, weil sie das Methodische als höheren Jux traktieren. Etwas als Georgs Versuche an einem Gedicht und andere positive Texte aus dem Dichtergarten des Grauens.
Faktors Krähe nährt sich nicht von Heldenlebern, sondern von Verbarien. Die Sprache bietet Reiz und Verfremdung genug. Er gibt sich als Narr, der durch schlichte Wahrheiten frappiert. Recht hat er. Nicht mal ungerecht kann er sein, dieser Schalk, geschweige denn zornig. Es hat sich tatsächlich einiges bewegt, seitdem. Die Krähe darf ruhig mal ein Auge riskieren, notfalls ihr eigenes.
Sonst bleibt sie wirklich harmlos. Anmoderation : Jan Faktor stammt aus Prag und lebt seit im Ostteil Berlins. In der DDR wurden seine Texte nur in selbstverlegten Zeitschriften abgedruckt. Erst erschien im Aufbau-Verlag ein Buch von Jan Faktor mit dem Monstertitel: Georgs Versuche an einem Gedicht und andere positive Texte aus dem Dichtergarten des Grauens , mit Gedichten und experimentellen Textmontagen.
Nachdem die Ära der Publikumsbeschimpfungen allmählich zu Ende geht, scheint nun die grausige Zeit der Selbstbesudelung angebrochen. Wir alle sind arme Schweine und als solche sind wir etwas sehr Unschönes geworden: Literatur zu einem ganz üblen Zweck — zum Zweck der Verachtung aller anderen, die keine sind. Und von uns, gerade von uns Literaten werden so etwas wie Klarheit und so etwas wie Antwort erwartet. Von uns — von den faulenzenden geistigen Geheimkrüppeln der Nation, die sehr viel Schlaf brauchen und trotzdem nie richtig frisch sind wir wachen einfach schon müde auf.
Sprecher : Schonungslos kotzen diese Impotenzler ihren belletristischen Jahrhundertfrust aus, vierzig penetrante Seiten lang. Des Selbstbesudelungsmanifest ist jedoch nu das nervtötendste und bissigste einer ganzen Reihe von Manifesten. In Jan Faktors erstem Band lernt man bereits die Manifeste zur Trivialpoesie kennen. Seine Vorliebe für das Manifest ist durchaus kein Zufall, denn im Manifest wird die Schwachstelle der Literatur, der Autor kurzerhand suspendiert.
In der Strategie solcher Texte macht sich jede Mystifikation und Metaphorik aus dem Staub. Dies ist der einzige Text, der sich von seinem Autor nicht lösen lässt: Aus betont subjektivem Blickwinkel unternimmt Jan Faktor seine kritische Bestandsaufnahme dessen, was in der unabhängigen DDR-Kulturszene entstanden ist.
Man liest diesen Bericht freilich mit erhöhter Aufmerksamkeit, nachdem Sascha Anderson und Rainer Schedlinski als Stasi-Mitarbeiter bekannt sind. Obwohl der Text schon vor vier Jahren entstanden ist, wirft er auf viele Details ein erhellendes Licht. Man beginnt zu ahnen, dass das Selbstbesudelungsmanifest durchaus etwas mit dem Innendruck und der Isolation der Dichterszene am Prenzlauer Berg zu tun haben könnte… Im Vergleich mit dem ersten Band ist Jan Faktors zweites Buch in verschiedenen Punkten radikaler.
Mit dem Verschwinden des Autors aus seinem Text hat sich jedoch auch dieser Spielraum verflüchtigt, und was vorher oft rätselhaft schillerte, ist nun in Gefahr, monolithisch zu erstarren. Georg lebt in einem ungewissen Exil. Hinter dem Rücken des Autors ist schon längst ein Fortsetzungsroman in Gang…. In zahlreichen Anthologien, Dokumentationen und Einzelbänden wird zur Zeit die Geschichte einer Insubordination festgehalten, das Erscheinungsbild einer Subkultur, deren Träger jene erste Künstlergeneration war, auf deren Integration der DDR-Staat glaube verzichten zu können.
Spätestens jetzt sollte sich die arrogante Verlautbarungspolitik einer monologisierenden Macht, die jahrelange Verweigerung des gesellschaftlichen Dialogs rächen. Ohne es zu bemerken, hatte die politische Klasse eine Auseinandersetzung verloren, die sich im Rückblick als entscheidend für ihre Niederlage erweisen sollte: den Kampf um die Sprache.
Doch auch das wäre nicht mehr als ein Aufschub gewesen, da die Herrschaft über die Wörter längst verlorengegangen war. Dafür hatten in erster Linie die Buchstaben-Guerilleros aus den Hinterhöfen gesorgt. Indem sie die Sprache beim Wort nahmen, brachten sie das Lügengebäude der Ideologien zum Einsturz. Faktor nimmt in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Als redlicher Pfropf aus dem Holz des braven Schwejk ist er unter den närrischen Prenzelberger Poeten der vielleicht Närrischste.
Das sind legitime Techniken der Distanzierung, die den Verdacht ausräumen, hier könnte einer womöglich versucht haben, poetische Versuchsanordnungen, die aus anderen Epochen der Sprachrevolte hinlänglich bekannt sein dürften, auf naive Weise zu wiederholen. Ein Text zum Durchblättern gekürzte Fassung , dauert, wenn man den Anmerkungen des Autors Glauben schenken will, 27 Minuten und setzt wie folgt ein:.
Das zukünftige wird immer zukünftiger das Sorgende immer sorgender und das Hiesige immer hiesiger das Dortige immer dortiger das zerbrechliche immer zerbrechlicher das Langweilige immer langweiliger das Irreparable immer irreparabler das Sinnlose immer sinnloser das Tatlose immer ratloser das Böse immer böser. Man kann diese Orgie der Komparationen in ihren geglückten Partien durchaus als eine Beschreibung der Hoffnungslosigkeit in der damals noch realexistierenden DDR betrachten, d.
Ziel seiner pädagogisch bemühten Poetik ist die Emanzipation des Gefühls gegenüber dem Verstand. Das ist begreiflich, wenn man sich wie Jan Faktor in einer Gesellschaft bewegt, wo das Gefühl gegen die zustände rebelliert, der Verstand aber zu Vorsicht und Kompromissen mahnt. So weit, so gut. Ich habe Hunger. Ich will ficken. Das ist von der aufklärerischen Intention her löblich, doch wegen der geringen Geschwindigkeit des Textablaufs eher langweilig.
Sicher ist es legitim nach Mitteln zu suchen, die sich dieser Beschleunigung entgegenstellen, indem sie den Materialcharakter der Sprache hervorzaubern, aber es kommt auf die Mittel an. Deshalb, wenn schon Reduktion, dann eine hochgradig beschleunigte: Lest Coca Cola! Fritz J. Raddatz: bebe go ehed. Rückblick auf die alternative Literaturszene der DDR Die Zeit, 8.
Kann man auf dieselbe Weise schreiben, wenn das Publikum von früher nicht mehr da ist? Beim Schreiben ist man zwar letztendlich allein, man erwartet aber auch etwas. Irgendeine Art Bruch kündigte sich unterschwellig schon an. Natürlich hatte das auch mit mir persönlich zu tun. Und sah deswegen auch mein Umfeld kritischer. Bis dahin hatte ich einiges intensiv durchgespielt, mich experimentell ausgetobt, plötzlich fehlten mir aber neue, grundsätzlich neue Ideen — und ich wollte mich auf keinen Fall wiederholen.
Aus dem Grund fing ich wenigstens an, über meine innovativsten und sprachlich radikalsten Arbeiten zu schreiben. Für mich war diese Art zu arbeiten ungewohnt: ich bin kein theoretischer Kopf, anfangs war ich noch etwas hilflos. Gerade vor kurzem habe ich in der Akademie 3 Akademie der Künste Berlin einen dieser eigentlich theoretischen Texte sogar gelesen; beim Vortrag wirkte er seltsam skurril — und nicht einfach nur detailbesessen, trocken oder sogar kleinkariert.
Dieser Text gehört zu denjenigen, die bleiben, denke ich, die ich also ohne weiteres auch wieder vortragen könnte. Andere dagegen — auch wenn ich weiter zu ihnen stehe — funktionieren beim Vortragen inzwischen überhaupt nicht mehr. Millot : Sie sprachen auch von der Radikalität der Sprache, die in den Sprachstilen oder in den Experimenten früher steckte. Ich nehme an, diese Radikalität richtete sich auch gegen die DDR.
Wogegen richtet sich die Radikalität jetzt, falls sie noch besteht? Oder verschwindet sie gerade deshalb, weil sie kein Objekt mehr hat? Körpertexte, Sprechtexte, Essays , Janus press, Berlin Einige der Texte sind zum Teil sehr persönlich und intim — vielleicht etwas anders konsequent; die Phase der plakativen Radikalität ist für mich allerdings endgültig vorbei. Aber konventionelle und gefällige Prosa zu schreiben — das ist trotzdem nicht mein Ding, so weit wird es mit mir hoffentlich nicht kommen.
Faktor : Ja, sicher. An sich war das aber nicht ganz im Vordergrund. Manche Texte wurden auch bei inoffiziellen Lesungen als Provokationen empfunden, auch dort haben Leute manchmal den Raum verlassen oder schrieen dazwischen. Auch wenn die Texte inhaltlich, also politisch nicht weiter brisant waren. Siehe Anm. Millot : Und jetzt, also nicht unbedingt nach der Wende, sondern nach dieser eigenen Entwicklung, ist es nicht vordergründig, gegen etwas zu schreiben, weder vom Inhalt noch von der Art der Sprache her, die Sie anwenden?
Mir fehlte da eben die Auflehnung, die ich im Grunde schon seit dem Ende des Prager Frühlings so gewohnt war. So gesehen war ich ganz zufrieden damit, in Ostdeutschland weiter unter einem nicht akzeptablen Regime zu leben — und nicht im Westen. Und mein Blick auf den westlichen Literaturbetrieb hat sich inzwischen auch längst gewandelt. Diese Sorgen relativieren sich im Vergleich zu denen von früher. In diesem Kulturbetrieb sehe ich aber auch für mich einige Fallen; die Gefahr seichter zu werden zum Beispiel.
So gesehen bin ich schon einer, der eindeutig aus dem Osten kommt, und das auch nicht verleugnen und vergessen will. Man trumpft öffentlich nicht gleich auf wie manche Westler, man überschätzt sich nicht so leicht, trampelt nicht über Widersprüche hinweg. Ich sehe das als eine gute Voraussetzung dafür, sich auch in dieser Gesellschaft literarisch treu zu bleiben. Millot : Was Sie jetzt erwähnt haben, betrifft die Arbeitsbedingungen im alten Osten im Verhältnis zu denen im Westen.
Könnte man das auch an den Texten erkennen?