Sonntag 23st, Februar 6:7:52 Am

Roshnikale |
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45 jaar vrouw, Skorpion |
Iserlon, Germany |
Deutsch(Anlasser), Telugu(Anfänger) |
Philologe, Konditor |
ID: 4714317881 |
Freunde: chanchon, ranchielan9, angelkisses1239 |
Profil | |
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Sex | Frau |
Kinder | Willst du |
Höhe | 186 cm |
Status | Aktiver Look |
Bildung | Höhere Bildung |
Rauchen | Nein |
Trinken | Nein |
Kommunikation | |
Name | Linda |
Profil anzeigen: | 6555 |
Telefon: | +4930466-471-38 |
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Beschreibung:
Ich habe seit 49 Minuten nicht auf mein Handy geguckt. Um dies nachzuprüfen, müsste ich auf mein Handy gucken. Ich wiedersetze mich dem Drang und esse eine Mandel. Wir sind am Strand auf Fuerteventura — Cat und ich. Hier waren wir schon mal. Und weil die Insel so langweilig ist, dass man nicht durch Tempel, Märkte und Sangria-Eimer abgelenkt wird, kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren: das ultimative Relaxen.
Ich bin das Gegenteil von relaxt. Ich bin dauergestresst. So habe ich mich ganz schleichend zur personifizierten Gestresstheit gestresst. Das stresst mich ziemlich. Also relaxen. Zum Glück bin ich in den letzten Monaten auf eher spirituellen Pfaden gewandert. Ich habe zumindest so Bücher gelesen und Yoga gemacht und geatmet — wenn ich denn nicht zu gestresst dafür war. Ich blicke auf meine Knie und die vielen kleinen Sandkörner, die sich an meiner Sonnencreme festgesaugt haben.
Weil ich es nicht ertragen kann, streiche ich das kostenlose Peeling behutsam fort, dann energischer. Ich bin neu am Strand — ich erlaube mir noch, mich über das Paradies zu beschweren, nehme mir aber vor, den Sand alsbald auch an mir klebend als schönes Souvenir an einen ebenso schönen Moment zu betrachten. Es nervt mich halt, das ist okay. Ich beobachte meine Emotionen, bewerte sie aber nicht. Schritt für Schritt. Tag 2. Outfit: Badeanzug Wir liegen wie immer lies: gestern am Strand, ich trage einen alten Oma-Badefetzen mit bunten Blumen drauf — eher altbacken als vintage.
Ich schlage mich sonst ganz gut. Eben habe ich einen flinken Gecko mit Banane gefüttert, was mich ziemlich glücklich machte. Zwischendurch checke ich noch heimlich mein Handy, wenn ich so tue, als würde ich kurz ins Apartment, um die Toilette zu benutzen. Danach esse ich ebenso heimlich sehr viele Schokokekse. Auch den Zucker möchte ich nicht so recht loslassen. Sie ist da nicht so. Tag 3. Das gehört zu Urlaub. Ich möchte zumindest sagen können, dass ich einmal baden war.
Auf dem Weg ins Wasser dauert es lange, bis ich aufhöre, auf Zehenspitzen zu tippeln und bei jeder Welle, die meinen Bauch trifft, zu fluchen. Mir ist gefühlt immer 6 Grad kälter als anderen. Das ist besonders im Winter bitter, zieht sich aber auch durch den ganzen Sommer — und gilt selbstverständlich auch im Atlantik. Cat ist einfach reingehopst. Ich nehme all meinen Mut zusammen und tätige den ersten tatsächlichen Schwimmzug.
Vor Kälte. Vor Freude. Und muss Cat nachträglich darin bestätigen, dass man manchmal liebevoll zu seinem Glück gezwungen werden muss. Ich zumindest. Seitdem ich aus der Pubertät raus bin, sagt man mir, ich habe schöne Brüste. Mein erster Freund behandelte meinen Oberkörper wie eine Art privaten Schrein, den er sicher auch mit der Öffentlichkeit geteilt hätte, denn er gab gerne mit dem an, was er hatte.
Ich oben ohne am Strand wäre die absolute Erfüllung seiner Träume gewesen. Leider war er krankhaft eifersüchtig, was ihn nicht davon abhielt, mich zu betrügen. Als ich ihn zwei Jahre nach unserer Trennung zu Hause besuchte, hing da noch immer ein schwarz lackierter Gipsabdruck meiner Brüste. Seine Freundin hatte wohl nichts dagegen — oder keine Wahl. Mein zweiter Freund gestand mir bei unserem ersten Date, er sei nicht so ein Brust-Fan.
Das schien sich aber zu relativieren, als wir das erste Mal miteinander schliefen. Seine zwei Freundinnen vor mir hatten kaum Oberweite gehabt und wollten dort auch nicht berührt werden. Ich brachte ihm bei, dass das bei mir anders war. Irgendwann schlug es um und er kniff mir bei jeder Gelegenheit in die Nippel. Wenn wir nicht gerade zufällig fummelten, hasste ich das.
Mein Zorn stachelte ihn nur noch mehr an. Als wir uns trennten, hatte er schon lange damit aufgehört, meine Brüste zu ärgern. Mein dritter Freund war — ohne das böse zu meinen — irgendwie asexuell. Wenn er mich nackt sah, bekam er eine Erektion, befahl seinem Körper aber, mit dem Blödsinn aufzuhören. Er verlor nie die Kontrolle über sich und war mir deshalb nicht ganz unähnlich. Ich nahm es als Kompliment und lernte Sport-BHs auch im Alltag zu schätzen.
Dafür bin ich ihm noch immer dankbar siehe heutiges Outfit. Er war ziemlich perfekt, was er genauso wenig von sich wusste wie ich von mir, dass ich schöne Brüste hatte. Was für eine Verschwendung von Körpern. Vielleicht ziehe ich morgen am Strand einfach mal mein Oberteil aus. Tag 4. Outfit: Schlüpper So.
Ich hab lange überlegt und es dann einfach getan. Ziemlich umständlich habe ich diesen Sportfummel ausgezogen. Wir liegen tatsächlich beide oben ohne in unserem steinernen Windschutz. Das muss ich sofort meinen Freunden schreiben. Die werden wissen, was das bedeutet. Ach nee. Ich frage mich, wann mein Oberkörper zuletzt Sonne gesehen hat und kann mich nur an dieses eine Mal erinnern, als meine Mama und ich nackt an einem einsamen Strand in der Karibik badeten.
Ich war zwölf. Ich liege so da rum und die ersten Minuten sind noch komisch, vor allem, wenn fremde Menschen uns zu nah kommen. Die Prioritäten des Lebens lassen sich in diesem Urlaub sehr klar einordnen:. Im Wasser vor mir tummeln sich 15 Surfschüler, darunter Cat, und drei Lehrer. Ich bin nur am Glotzen, obgleich ich null Motivation verspüre, mich selbst am Brett zu versuchen.
Dafür ist mir auch einfach meine Kondition zu schade. Ich liege hier alleine rum. Oben ohne, klar. Das sieht mir nicht ähnlich. Dass ich auf lange Sicht überhaupt so wenig gestresst sein kann, war mir nicht bewusst. In meinem Kopf gibt es keine Deadlines, keine E-Mails keine ToDo-Listen die ich so sehr liebe und so sehr verabscheue , keinen Wecker am Morgen, keine energieraubenden Diskurse mit anderen.
Hier im Urlaub bin ich voller Liebe. Ich bin glücklich mit meiner eigenen Gesellschaft. Meine Gedanken kommen niemals zur Ruhe, mein Kopf ist ständig sehr laut am Denken. Manchmal wünschte ich, die Romane, die ich täglich durch mein Gehirn schleuse, würden automatisch schriftlich festgehalten. Deswegen schalte ich morgens das Radio ein und abends den Fernseher. Hier auf Fuerte ist mein Kopf nicht leiser, aber ich kann das Wichtige besser hören und greifen, den unwichtigen Rest ziehen lassen.
In Berlin liegt derzeit Schnee und ich sträube mich vor dem Gedanken, in ein paar Tagen in den Winter zurückzukehren. My Arsch will go on. Ich werde überleben. Cat hat gerade ihre erste Welle gestanden. Tag Outfit: Ein echtes Bikini-Unterteil aus dem Dragon China Markt Heute ist unser letzter Tag. Rate, wo wir liegen. Am Strand. Mich kosten viele Dinge Überwindung, die für andere ziemlich normal sind.
Hier auf Fuerte habe ich mich besonders oft überwunden. Unter Wasser! Mit Kopf und Haaren und allem.